Gleisgeisterei begeistert
Sechs Aufführungen und Zusatzvorstellung
Die „Junge Bühne“ der Aktiven Gruppe unseres Vereins begeisterte das Publikum mit sieben erfolgreichen Aufführungen der Komödie „Gleisgeisterei“ von Ralph Wallner.
Unter der Leitung von Ruth Feldschmidt und Marinus Schmid bot die Theatergruppe eine mitreißende Inszenierung, die nicht nur für viel Gelächter sorgte, sondern auch nachdenkliche Momente schuf.
Begrüßung
Ruth Feldschmidt eröffnete den Abend mit einer herzlichen Begrüßung und führte aus, dass der Kern des Stücks eine Frage sei, die sich jeder stellt: Was wäre, wenn? Diese Frage sei entweder Zeitverschwendung oder eine Chance zu lernen.
„Was die Frage für jeden Einzelnen von Euch bedeutet, darüber könnt ihr Euch an diesem Abend Gedanken machen“, ermutigte sie das Publikum.
Handlung
Die Komödie handelt von dem verbitterten Standl Hans (Andreas Haager), der seit Jahren darunter leidet, seiner einstigen Liebe Mona Flitzmeier (Barbara Cutura), nicht seine Gefühle gestanden zu haben. Mona hat inzwischen den konfusen Bürgermeister Fritz Flitzmeier (Stephan Stacheter) geheiratet. Die Handlung nimmt eine unerwartete Wendung, als der dubiose italienisch-bayerische Fremde Giacomo da Capo (Marinus Schmid), als Gleisgeist auftaucht. Dieser kann die Zeit zurückdrehen und diverse Zeitspringereien nehmen ihren Anfang.
Durch einen großen Zeitsprung will Hans seine Liebe retten, aber dadurch erlebt das Dorf Niederhinterbergkirchentalhausen einige Veränderungen.
Bei allen Dorfbewohnern wirbelt die Zeitreise das Leben durcheinander: die immer schon an Hans interessierte Ursl Summwiesler (Franziska Zingerle), die durch einen Lotteriegewinn reich gewordene Brunhilde Bremsbichler (Kathi Widmann), die sympathischen und ekelfreien Landstreicher Schranken Susi (Johanna Glockner) und Weichen Wastl (Thomas Feldschmidt) sowie die vergessliche Radieserl Reserl (Simone Feldschmidt).
Am Ende des Stücks ist Hans geläutert und zufrieden, obwohl die zweite Chance nicht zum erhofften Ergebnis führte. Die Erkenntnis, dass nur über verpasste Chancen hadern im Leben nicht weiterbringt, zieht sich als roter Faden durch die Geschichte.
Inszenierung
Die Theaterleitung, bestehend aus Ruth Feldschmidt und Marinus Schmid, zeigte nicht nur eine beeindruckende Regiearbeit, sondern auch ein stimmiges und detailreiches Bühnenbild. Marinus Schmid hat als Regisseur und Schauspieler auch noch ein kurzes, packendes Musikstück „Gleisgeisterei“ komponiert und eingespielt. Dieses wurde jeweils als Einstimmung vor den Akten abgespielt.
Das Publikum lobte die herausragende schauspielerische Leistung aller Beteiligten, insbesondere Andreas Haager, der mit seiner zynischen bis gemeinen Darstellung des Standl Hans beeindruckte, sowie Marinus Schmid, der smart, lässig und elegant in seiner Rolle überzeugte. Trotz des hintergründigen Themas war das Stück äußerst lustig, und die Zuschauer fühlten sich bestens unterhalten.
Die sechs regulären Vorstellungen und die Zusatzvorstellung waren restlos ausverkauft, und begeisterte Kommentare der Besucher zeugten von einer gelungenen Theaterinszenierung. Die erfolgreiche Aufführung macht Lust auf mehr, und alle Theaterfreunde sind schon gespannt darauf, was im nächsten Jahr auf die Bühne kommen wird.
Die Spieler
Giacomo da Capo
Marinus Schmid
Marinus Schmid lässig, elegant und ein smarter Frauenverführer, so hat er als Gleisgeist Giacomo (fast) immer alles im Griff.
Standl Hans
Andreas Haager
Andreas Haager spielt den frustrierten Standl Hans zynisch, ruppig und unfreundlich und ist am Ende des Stücks erkennbar ein anderer, zufriedener Zeitgenosse.
Mona Flitzmeier
Barbara Cutura
Von liebenswürdig bis gemein stellte Barbara Cutura die Mona glaubwürdig dar. Vor allem der Umschwung von lieb zu gehässig im dritten Akt erzeugte jeweils ein Raunen im Publikum.
Fritz Flitzmeier
Stephan Stacheter
Wohl am witzigsten Stephan Stacheter als schusseliger Bürgermeister, köstlich, wie er sich immer wieder durch seine spontanen Reden haspelte.
Ursl Summwiesler
Franziska Zingerle
Überzeugend auch Franziska Zingerle, als Ursl – die, deren Namen man nicht kennt.
Schranken Susi
Johanna Glockner
Schnoddrig und ekelfrei stellte Johanna Glockner souverän die Pennerin Schranken Susi dar.
Weichen Wastl
Thomas Feldschmidt
Thomas Feldschmidt perfekt als immer gut gelaunter und optimistischer Weichen Wastl, der sich vor nichts ekelt außer Radler.
Brunhilde Bremsbichler
Kathi Widmann
Wie immer kann Kathi Widmann überzeugen, die als Brunhilde Bremsbichler sich robust und wortgewandt gegen den Gleisgeist und die anderen Damen behauptet, aber weder bei Hans noch beim Bürgermeister landen kann.
Radieserl Reserl
Simone Feldschmidt
Simone Feldschmidt mimt bemitleidenswert die übermäßig vergessliche Radieserl Reserl und sorgte mit ihren seltsamen Ideen immer wieder für Lacher.
Fotos: Georg Messerer (ausführliche Fotogalerie folgt)
Servus an das Team vom Trachtenverein Großhöhenrain, spielt ihr am Jahresanfang 2025 wieder Theater? Wenn ja, gibt es schon Termine und wo kann ich die Karten bestellen? Vielen Dank Heidi Wünsch
Hallo Heidi,
ja wir spielen wieder im Januar. Infos gibts in Kürze und der Vorverkauf wird wieder hier über unsere Website laufen.
Danke für die Nachfrage und viele Grüße,
Georg Messerer