100 Jahre Patenschaft
Ein besonderes Ereignis in der Geschichte unseres Vereins und des Trachtenvereins Eichenlaub Schönau fand jetzt statt. Wir feierten gemeinsam 100 Jahre Patenschaft von Alpengrün Großhöhenrain für die erste Fahne von Eichenlaub Schönau. Dieses historische Ereignis wurde mit einem festlichen Tag in Thal beim Jagl, Gasthof Stahuber begangen.
Feldmesse und Feierlichkeiten
Der Tag begann um 10 Uhr mit einer Feldmesse vor dem Thaler Kircherl. Der Himmel war zwar bewölkt, aber die angenehmen Temperaturen nach dem sehr heißen Vortag waren sehr willkommen.
Den Gottesdienst hielt Herbert Weingärtner, Seelsorger und Pfarrer i.R.
Die musikalische Gestaltung übernahm eine Blaskapelle mit Musikern von der Musikkapelle Großhöhenrain und der Schönauer Musi. Gespielt wurden Teile aus dem Deutschen Hochamt von Michael Haydn.
Zahlreiche Trachtler und Trachtlerinnen der beiden Vereine sowie viele Besucher versammelten sich im Obstgarten neben dem Kircherl, um den Gottesdienst zu feiern.
Predigt und Bedeutung der Patenschaft
In seiner Predigt betonte Pfarrer Weingärtner die Bedeutung der Patenschaft als Symbol des gegenseitigen Kümmerns, des Zusammenhalts und der Unterstützung. Er ermutigte die Trachtenvereine, auch die Patenschaft für die Kirche zu übernehmen, vor allem indem sie ihre Feste mit Gottesdiensten feiern und an der Fronleichnamsprozession teilnehmen.
Festzug und Ansprachen
Nach dem Gottesdienst zogen die Teilnehmer mit flotter Marschmusik hinter der Schönauer Fahne von 1923 zur Jagl Halle des Gasthofs Stahuber.
Nachdem alle Besucher mit Essen und Trinken versorgt waren, begrüßten Martina Lausch, die erste Vorsitzende von Eichenlaub Schönau, und unser Vorstand Robert Stahuber die Anwesenden. Martina Lausch berichtete kurz aus den alten Protokollen zur Fahnenweihe und dem Patenbitten von 1923.
Historischer Rückblick 100 Jahre Patenschaft
Der Schriftführer Georg Messerer fasste die Protokolle von Alpengrün Großhöhenrain zusammen und erinnerte an das Patenbitten und die Fahnenweihe am Pfingstmontag, dem 21. Mai 1923 in Schönau. Besonders hervorgehoben wurden die festlich geschmückten Wägen der Höhenrainer, die feierliche Weihe der Fahne und die Ehrentänze. Auch die Herausforderung eines furchtbaren Hagels beim Heimweg der Höhenrainer wurde erwähnt. Der Chronist schrieb damals dazu:
„So wurden manche, die inwendig schon hübsch naß waren, auch noch auswendig richtig naß.“
Und der Schlusssatz im Bericht zum damaligen Fest war: „Ich glaube es hat keinen gereut, der dieses Fest mitgemacht hat und so wird dieser Tag stets in Erinnerung bleiben.“
„Und deshalb sind wir heute hier.‘ schloss Georg Messerer seinen Bericht.
Erinnerungen einiger Trachtler
Ältere Schönauer Trachtler berichteten von früheren gemeinsamen Erlebnissen, insbesondere vom Theaterspielen, bei dem sich die Vereine regelmäßig besuchten. Auch eine zweite Fahnenweihe 1971, wo wieder die Höhenrainer Pate standen, und das damalige Patenbitten wurden in Erinnerung gerufen.
Ehrung von Robert Stahuber
Ein besonders bedeutender Moment des Tages war die Ehrung unseres ersten Vorstands, Robert Stahuber. Dieser Höhepunkt war für alle Anwesenden, insbesondere für Robert selbst, eine große Überraschung. Plötzlich trat der zweite Vorstand, Hartl Kogler, auf die Bühne und nahm das Mikrofon, um einen besonderen Gast anzukündigen: Elfi Graß von der Landesjugendvorstandschaft des Bayerischen Trachtenverbands war gekommen. Wie schon beim Jugendnachmittag 2022 durfte sie eine besondere Auszeichnung überreichen.
Robert Stahuber wurde für seine herausragenden Verdienste mit dem Gaujugendabzeichen in Gold geehrt. Seine Leistungen umfassen neun Jahre als Vorplattler und neun Jahre als Jugendleiter, dazu war er auch noch ein Jahr lang zweiter Vorstand und ist seit 2013 erster Vorstand. Elfi Graß würdigte seine unermüdliche Arbeit für die Jugend, die Durchführung unzähliger Plattlerproben und die Organisation von zahlreichen Veranstaltungen wie Vereinspreisplattln, Almtagen und Zeltlagern.
Die Ehrung war nicht nur eine Anerkennung seiner bisherigen Arbeit, sondern auch eine Motivation für die Zukunft. Robert, sichtlich gerührt und überrascht, nahm das Abzeichen und die große, gerahmte Urkunde entgegen. In seinen kurzen Dankesworten betonte er, wie viel ihm die Arbeit mit den Jugendlichen bedeutet und dass diese Auszeichnung eine große Ehre für ihn sei.
Der stehende Applaus von allen Anwesenden zeigte die Wertschätzung und den Respekt, den die Vereinsmitglieder und Gäste für seine langjährige Arbeit und sein Engagement haben.
Auftritte und gemeinsames Feiern
Wichtig bei unserer Feier zu 100 Jahre Patenschaft waren natürlich auch viele Auftritte. Die Kinder und Jugendlichen der beiden Vereine zeigten ihr Können beim Plattln und Drahn. Die aktiven Gruppen plattelten und tanzten den Priener Marsch, und der Abschlussplattler mit allen Trachtlern, jung und alt, war die Amboss Polka.
Die gemeinsame Blasmusik spielte weiter, es gab Kaffee und Kuchen, und die Feierlichkeiten dauerten bis in den Abend.
Fazit
Das Jubiläumsfest für 100 Jahre Patenschaft war ein voller Erfolg. Es war nicht nur eine Gelegenheit, die historischen Verbindungen zu feiern, sondern auch die alten Beziehungen zwischen den Vereinen aufzufrischen und zu stärken. Treu dem guten alten Brauch wurde dieser besondere Tag gebührend gefeiert und wird in guter Erinnerung bleiben.
Wir danken allen Teilnehmern und Helfern, die dieses Fest möglich gemacht haben, und freuen uns auf viele weitere gemeinsame Jahre der Patenschaft und Freundschaft.
Fotos: Georg Messerer