Abschied von Sepp Mangstl
Bei einem würdigen, feierlichen Gedenkgottesdienst hatte die Höhenrainer Bevölkerung die Gelegenheit, sich vom allseits geachteten und beliebten Sepp Mangstl zu verabschieden. Der Musimoasta der Höhenrainer Musi und langjährige Schriftführer unseres Trachtenvereins war schon im März an Covid-19 verstorben.
Wegen der Corona-Einschränkungen war Sepp bei einer kleinen Trauerfeier beerdigt worden. Nun wurde in Großhöhenrain auf dem Festplatz durch die Anregung von Sepp Stahuber jun. ein Gedenkgottesdienst abgehalten – unter freien Himmel und unter Einhaltung der Corona-Regeln. Die zahlreichen Besucher zeigten, dass Vielen ein würdiger Abschied von Sepp Mangstl wichtig war.

Bei herrlichem Spätsommerwetter eröffnete die Höhenrainer Blasmusik mit einem feierlichen Marsch den Gottesdienst, der vom neuen Seelsorger Pater Baltharaju Banda gehalten wurde. Neben der Musi unter ihrem neuen Leiter Ludwig Lusky wurde die Messe musikalisch vom Kirchenchor unter Sepp Stahuber gestaltet.
Predigt Harald Petersen
In der Predigt erklärte Pastoralreferent Harald Petersen, dass er Sepp Magstl leider nur sehr flüchtig kannte. Daher habe er in den letzten Tagen und Wochen mit Vielen über ihn gesprochen. Alle hätten gesagt, der Mangsti war ein feiner Kerl. Dazu lobten alle sein riesiges Engagement für Vereine, Musikgruppen, Kapellen und Chöre in Höhenrain und weit darüber hinaus. „Er war ein Vollblutmusiker, wie er im Buche steht, und er wußte seine Talente einzusetzen.“ erklärte Petersen.

Danach sprach er über die Bedeutung der Musik in unserem Leben und in der Kirche. Am Ende seiner Ansprache schloss er, man könne Musik als die Sprache der Engel bezeichnen.
„Dann haben wir Sepp Mangstl verloren, aber die Chöre der Engel und himmlischen Scharen einen wirklich ausgezeichneten Musikanten und treuen Kameraden dazugewonnen.“
Mit vielen passenden Musikstücken von Musi und Chor nahm der Gottesdienst seinen Fortlauf. Einer der Höhepunkte war das gemeinsam gestaltete Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag.“
Trauerrede Alois Stacheter
Am Ende des feierlichen Gedenkgottesdienstes trat der Vorstand der Blasmusik Alois Stacheter ans Ambo. Er würdigte die Verdienste von Sepp für die Höhenrainer Musi.
„Sechs Monate sind jetzt vergangen, dass unser Mangstl Sepp und sein Vater an dieser tragischen Krankheit verstorben sind.“ begann er. Er erinnerte an die Anfänge von Sepp, bzw. der Familie Mangstl in der Höhenrainer Blaskapelle vor 40 Jahren. Sie waren nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich eine große Bereicherung für die Musi.

Vor 18 Jahren 2002 sei Sepp dann Dirigent der Musi geworden. Alois stellte Sepps Engagement und Zuverlässigkeit heraus und erklärte: „Was genauso wichtig war, da Sepp war für uns einfach a guada Freind.“
Der Musi-Vorstand erinnerte an die 17 Konzerte, die zahlreichen Vereinsfeste und kirchlichen Festtage. Nicht zuletzt verwies er auf weit über hundert Beerdigungen, die sie mit Sepp gespielt hätten. Auch als 2. Dirigent der Dräder Musi habe Sepp noch viele Beerdigungen gespielt. „Und selber is er und sei Vater ganz staad ohne Musi beerdigt worden.“ Alois schloss: „Wir werden dich Sepp und deinen Vater immer in bester Erinnerung halten!“
Trauerrede Robert Stahuber
Als weiterer Redner sprach unser erster Vorstand Robert Stahuber für den Trachtenverein, den Schützenverein, den Veteranenverein und für die Feuerwehr. Er sagte Sepp ein Vergelts Gott für seine Mitgliedschaft, sein Mitwirken und seine Beteiligung bei den einzelnen Vereinen. Dem Sepp sei es nie darum gegangen, dass er gut dasteht und glänzt, sondern dass das, was man miteinander gemacht hat, gut klingt.

Sepp wäre heuer in der Generalversammlung unseres Vereins für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt worden. Dazu habe er 12 Jahre das Amt des Schriftführers gewohnt fleißig, pflichtbewusst und sorgfältig ausgeführt. Robert erinnerte an die zahlreichen Vereinstermine jedes Jahr, die Hauptversammlungen und Feste, bei denen Sepp musikalisch gestaltete und teilnahm – vom Schützenball im Januar bis zum „Stille Nacht“-Blasen am Heiligen Abend.
„Für vui vo uns war der Sepp ned nur a Vereinskollege, sondern a Freind, der uns brutal obgeht.“ Der Trachtenvorstand schloss: „Sepp, für Ois, wos du für Höhenrain do host, für Dein Fleiß, Dei Kraft und Dei Zeit mächtma no oamoi Vergelts God sogn.“
Trauerrede Andreas Messerer
Am Ende bedankte sich auch Pfarrgemeinderatsvorsitzender Andreas Messerer für den Kirchenchor und die Pfarrgemeinde bei Sepp Mangstl für seine große Einsatzbereitschaft.

Er bezeichnete Sepp wegen seiner langjährigen musikalischen Erfahrung als Musikpraktiker für jeden Anlass. „Solange es immer wieder solche Leute wie den Sepp gibt, die sich mit Herzblut für eine Sache einsetzen, solange werden Pfarreien und Vereine lebendig bleiben.“ stellte Andreas heraus. Es wäre schön, wenn durch Sepps Vorbild sich Menschen neu für Vereine engagieren. „An Sepp dads gfrein!“
Dann erinnerte Andreas daran, dass Sepp seit 1995 im Kirchenchor im Tenor mitgesungen habe und auch regelmäßig die Proben besucht habe. Auch beim großen Chorausflug nach Rom letztes Jahr sei Sepp noch dabeigewesen und habe bei der Gestaltung des Gottesdienstes im Petersdom mitgesungen.
„Für all die schönen Erinnerungen, für die vielen, vielen Dienste, die du uns über Jahre geleistet hast, sagen wir dir Sepp ein recht herzliches Vergelts Gott.“
Einen feierlichen, ergreifenden Abschluss fand die Feier mit dem „Guten Kameraden“ zu drei Böllerschüssen, sowie einer Strophe der Bayernhymne.
Am Ende traten die Fahnenabordnungen aller Ortsvereine nacheinander zum großen Bild vom Sepp und neigten die Fahnen zu seiner Ehre und zum letzten Gruß.
Fotos: Michael Hofstetter
