Festsonntag
Aufwecken
Am Festsonntag herrschte morgens um Acht Uhr schon regsame Betriebsamkeit am und ums Festzelt. Die Bedienungen, das Schankpersonal (Konrad Zwingler, Peter Augenstein, Michael Glockner, Toni Hermann jun. und weitere), Feuerwehrler, die Vereinskassiere Horst Schmid und Walter Purmann und die Vorstände Robert Stahuber, Hartl Kogler und Richard Haager, Festleiter Toni Hermann sen. und einige andere waren schon am Vorbereiten und Organisieren.
Die Höhenrainer Musi hatte sich auf der Bühne getroffen und begab sich Punkt 08:00 Uhr vors Zelt und stellte sich hinter Festleiter Toni Hermann in Marschordnung auf.
Dann wurde unter flotter Marschmusik ins Dorf marschiert. Unterstützt wurde das Aufwecken vom Schussmeister Kögl Sepp.
Er begleitete die Musi auf dem Weg durchs Dorf und ließ immer wieder laute Schüsse aus seinem Böller durchs Dorf donnern.
Der Weg führte raus zum Wagner (Kunststoff Lechner) und wieder zurück. Beim Bäcker wurde kurz halt gemacht. Dieser verköstigte die Musikanten mit Sekt und Brezen.
Empfang der Vereine und Kirchenzug
Beim Zelt trafen inzwischen nacheinander die Vereine ein, um den Festsonntag mit uns zu feiern. Die Glonner und die Schönauer zogen jeweils mit klingendem Spiel ihrer Blaskapellen ins Zelt ein.
Ab 09:15 Uhr wurde dann auf dem Fußballplatz zum Kirchenzug aufgestellt. Dann ging der Zug mit Pfarrer und Ministranten und Ehrenkutsche und Ehrwägen (Marodiwägen) vor zum Rottmayr, durch den Hof in den dahinterliegenden Obstgarten.
Festgottesdienst
Um 10:00 Uhr begann der Gottesdienst mit einem feierlichen Eingangsstück der Höhenrainer Blaskapelle.
Pater Richard eröffnete den Gottesdienst und begrüßte alle Anwesenden. Er verkündete: „Wir haben heute eine Geburtstagsfeier und das Geburtstagskind ist der Trachtenverein Großhöhenrain.“ Dazu erklärte er: „Wir feiern die Feste nicht nur zusammen, sondern immer auch mit Gott.“
Der Kirchenchor sang mit dem Volk zusammen das Gloria aus der Schuber-Messe und zum Hallelujah „Herr, Deine Güte reicht so weit“.
In seiner Predigt rief Pater Richard das lange Bestehen des Vereins ins Gedächtnis und zählte die Vereinsaktivitäten auf, wie Plattln, Musik, Ausrücken, Jugendarbeit. So eine lange Zeit bedeute auch Spannungen durchgehalten zu haben. Die Mühe aber habe sich gelohnt. „Ihr seid immer den Jugendlichen ein gutes Vorbild und das zeigt sich darin, dass so viele zu euch kommen.“
Nicht nur Gewand, Brauchtum, Musik und Heimatverbundenheit zeichne den Verein aus, sondern freudiges Miteinander, die Freude an der Gemeinschaft.
Dann führte der Priester aus, Tracht könne man auch im übertragenen, geistlichen Sinne wie in der Lesung sehen: „Bekleidet euch mit Güte, Demut und Geduld und vergebt einander.“
Sechs Dinge solle man als Christ als geistige Tracht anziehen: Barmherzigkeit, Freudigkeit, Demut, Sanftmut, Geduld und Vergebung. Zu allen Tugenden erklärte Pater Richard wie sie wichtig für eine Gemeinschaft, einen Verein seien. „Und die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält. Sie ist wie ein Gürtel für die geistliche Tracht.“
Er wünschte dem Verein, dass in ihm die sechs Haltungen gelebt würden. Dann lobte er, es werde eine sinnvolle Arbeit geleistet. Der Verein habe eine glückliche Hand mit den Kindern und den Jugendlichen. Schließlich dankte Pater Richard dem Verein für die Mitarbeit in unserer Pfarrgemeinde und für alle Zeichen der Verbundenheit zur Kirche. Danach erinnerte er an die Verstorbenen des Vereins und schloss: „Gott segne eure Treue und Heimatliebe und euren Eifer für die Mitmenschen zu wirken.“
Fahnenweihe
Nach der Predigt trat der ehemalige Fähnrich Bernhard Neumaier mit den Fahnenbegleitern Bernhard Kogler sen. und Werner Porath vor. Er senkte die restaurierte Fahne von 1958 zur Nachweihe.
Grußworte
Nach dem Gottesdienst sprach zweiter Gauvorstand Wast Gasteiger. Er gratulierte zum Geburtstag und sprach ein Vergelts Gott fürs Ausrücken und Dasein. Der Dank gelte dem aktuellen Vorstand Robert Stahuber, aber auch seinen Vorgängern Thomas Fischhaber und Toni Hermann. Er wolle aber auch an Schweiger Xare erinnern, der ja verstorben sei, aber den er gut gekannt habe.
Dann führte Gasteiger aus, bei einem Jubiläum kämen mehrere Sachen zusammen. Nach der Wahrnehmung nach Außen sei Feiern auch eine Inventur im Verein. Dann lobte er, dass der Verein beim Festabend stark beinand gewesen sei: „Ihr habt so viele junge Leute!“ Dahinter stünden immer Leute, die mitarbeiten. Er sprach seinen Dank an alle Jugendarbeiter und vor allem Martin Biechl aus, der seine Arbeit vorbildlich mache.
Darauf wies der zweite Gauvorstand darauf hin, dass ein Fest immer auch eine Werbung sei. Man zeige alles, was man habe. Dann kämen auch neue Leute. Daruf schloss Gasteiger: „Lasst uns den Tag heute feiern. Treu der Heimat und dem guadn altn Brauch.“
Im Anschluss sprach Schirmherr Hans Schaberl. Es sei eine Augenweide hier alle zu sehen, im Rottmayr Garten, einer der schönsten alten Obstgärten in der Gemeinde. Er sei stolz als Bürgermeister.
Dann fuhr Schaberl fort, es sei ja heute ein neuer Altar hier, da der alte nichts mehr gewesen sei. Das passe gut mit dem neuen Pfarrer, der sich sehr gut eingelebt habe. Er hoffe, dass uns dieser noch lange erhalten bleibe.
Danach meinte er zu Pater Richard: „Aber es gibt ja viele Vereine in der Gemeinde. Bis die alle Jubiläum feiern, sind Sie auch schon im Austrag.“
Zum Schluss wünschte er, dass das Fest gut laufe und nix passiere, dass er sein Amt als Schirmherr gut hinbekomme. „Vergelts Gott und einen guten Tag heute!“
Danach bedankte sich Vorstand Robert Stahuber und sagte ein Vergelts Gott allen Helfern, Feuerwehr, Rosser, Ministranten, Mesnern, den Rottmayrs für die Gartennutzung und Pater Richard.
Festzug
Hierauf zogen alle über den Zellweg auf die Dorfstraße. Der anschließende Festzug wurde angeführt von einer Ehrenkutsche.
Dort hatten ihren Platz Pater Richard, Schirmherr Hans Schaberl, die Fahnenbraut der Fahne von 1958 Lotti Eham und der 86-jährige Ehrenschriftführer Sylvest Gartmaier.
Unser Verein präsentierte sich vorbildlich einschließlich Musi mit etwa 250 Teilnehmern. Allein die Schalkfrauen traten mit über 60 Frauen an.
Der Festzug führte hinaus zum Ketter (Höhenrainer Truthahn).
Vor dem Werkseingang wurde umgekehrt und im Gegenzug zurück auf den Festplatz gezogen.
Der Festzug endete bereits um 12 Uhr im Zelt.
Fröhliches Feiern im Festzelt
Dort wurden zahlreiche Ehrtänze aufgeführt, jeder Patenverein schon mit zwei, meist aufwändige Stücke mit vielen Teilnehmern.
Es waren Biergarnituren aufgestellt so viele wie nur Platz war. Bei dem wunderbaren Wetter waren natürlich auch die Bänke vor dem Zelt vollbesetzt. Die Versorgung mit Bier und Essen funktionierte gut und schnell. Das Feiern dauerte den ganzen Nachmittag bis abends. Dann spielte noch die Stoabucklmusi in der Bar schmissig auf. Abends sah man noch viele Besucher, die den ganzen Festsonntag im Zelt verbracht hatten, einschließlich einiger Schalkfrauen. Die Bar und der Biergarten waren noch voll besetzt und es wurde noch bis in die Nacht hinein weitergefeiert.
Weitere Bilder gibts bei unseren Bilder-Gallerien zum Sonntagmorgen und Kirche, sowie zum Festzug.
Fotos: Michael Hermann, Georg Messerer
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